Der letzte Tag meiner Tour sollte sich zu einem ganz speziellen Tag mit wunderschönen Momenten und Begegnungen werden.

Nach dem Abendessen habe ich auf dem Campingplatz 4 Jugendliche die mit dem Velo Unterwegs sind getroffen und habe mit Ihnen angefangen zu Reden wo das Ziel sei und welche Route sie planen? Sie möchten vom Nordkap nach Süd Norwegen fahren, alles der Küste entlang und haben aber nur Geld für einen Zeltplatz, da sie erst 15-16 Jahre alt seien. Aber es war so kalt heute und gegessen haben sie auch nicht richtig.
Da habe ich sie gleich für das Frühstück am nächsten Morgen eingeladen. Denn wer ohne Stärkung losfährt der wird es früher oder später bereuen.
So habe wir am Morgen zusammen gefrühstückt und sie haben mir erzählt das sie Schulfreunde sind und eigentlich Fussball spielen und noch nie länger als 100 Kilometer Velogefahren sind. Und nun möchten sie 2000 Kilometer in 1 Monat zurücklegen. Sehr beeindruckend 😊

Der Weg nach Honningsvag war anstrengend und schön zugleich es hat immer wieder geregnet und dann kam auf einmal die Sonne wieder. Ich hatte angenehmen Rückenwind und im nächsten Moment fuhr ich noch mit 10km/h weiter.
So legte ich die ersten 100 Kilometer zurück.

In Honningsvag wollte ich dann in einem Restaurant die letzte Stärkung vor dem Nordkap z mir nehmen.
Bei einem Restaurant hielt ich kurz an und ich wurde direkt auf Schweizerdeutsch angesprochen. Zugleich standen 2 Ehepaare aus Einsiedeln vor mir und einer Fragte mich ob ich der Michael sei? Dies bejate ich und da ging es los.
“Ich habe euch doch von Michael erzählt der mit einem Velo ans Nordkap fährt und jetzt dann oben sein sollte, das ist er” wir unterhielten uns kurz und schon wurde ich zum Abendessen eingeladen. Ganze 3h verbrachten wir bei einem Glas Wein, feinem Essen und vielen tollen Geschichten im Restaurant.
Am Ende wurde dann mit einem Glas Bundaberg Rum auf die letzten Kilometer angestossen und sie schickten mich auf die Reise.

Zuerst geht es angenehm dem Fjord entlang bis dann die erste Steigung anfängt. Immer schön 8-10% es war die reinste Qual.
Der Wind pfiff mir um die Ohren, der Regen peitsche mir ins Gesicht bis es nicht mehr ging. Ich musste laufen. 5 Minuten, 10 Minuten. Aber ich habe es geschaft.

Verdammt immer noch 20 Kilometer. Die nächste Steigung sah ich schon von weitem.
Fahren so lange es geht danach wieder absteigen und versuchen das Beste daraus zu machen.

Der Wind wurde immer stärker und wenn ein Busvorbeifuhr wurde es richtig gefährlich, weil wenn man sich gegen den Wind legt und auf einmal keiner mehr da ist. Kann es schnell Passieren das man umfällt. Aber ich habe alles überstanden.

Nach fast 3 Stunden habe ich das Ziel vor Augen. Die letzte Steigung, Nochmal das ganze Gepäck schieben und dann mit voller Freude einfahren. Dies war der Plan.

Auf einmal kam eine Böe, sie erfasste mich und warf mich vom Rad. Konnte gerade noch abspringe. Also nochmals, aufsteigen losfahren, zack nächste Böe! Ich lag wieder am Boden! Also heiss es die letzten Meter schieben, der Wind blies mit 15m/s. Es war die reinste Qual.

Überglücklich und voller Glücksgefühle erreichte ich um 01.00 Uhr das Nordkap.
All die Leute, die noch am Nordkap waren Applaudierten mir und es gab einige High Fives.  😊

Die Frage ist nun, wo schlafe ich? Hotel gibt es keine. Im Restaurant bleiben durfte ich nicht.

Aber dies erzähle ich euch in meinem Nächsten Bericht.