Am Anfang war nicht nur das Rad.
Von klein auf wurde ich von einer Sportart zur anderen hin und her gerissen, von Fussball über Unihockey, Skirennen bis hin zu Drachenboot Rennen und Skispringen.
Die ersten Versuche auf dem Rad sind auf das Jahr 1996 datiert, als ich zum ersten Mal an einem Bike Rennen teilnahm. Weil mir das Bergauf-Fahren unsinnig vorkam, wenn es doch Sportarten gab, bei denen nur die Abfahrt zählte, ging ich meiner grossen Leidenschaft, dem Skifahren nach. Von Bormio (It) bis nach Haviel (Nor) habe ich im Folgenden diverse Skirennen bestritten, jedoch ohne grossen Erfolg. Danach wechselte ich die Disziplin zum Skicross. Zu dieser Zeit stand diese spektakuläre Sportart aber erst in ihren Anfängen. Dass es aber auch gefährlich sein kann, musste ich schnell lernen: So habe ich mit 18 Jahren das Kreuzband gerissen und eineinhalb Jahre später musste ich auch den Meniskus operieren.
Zum grossen Wendepunkt kam es im Militär im Jahr 2008. Dort habe ich Robin Traber (Schweizermeister Scratch 2009) kennen gelernt. Er hat mich wieder für das Velofahren begeistern können.
Und so habe ich mich am 1. April 2009 wieder auf das Rennvelo gesetzt und angefangen zu trainieren.
Am Anfang ging es nur harzig voran und schon jeder kleine Erfolg war für mich Motivation genug um nicht aufzugeben um mein Ziel die Elite Qualifikation weiter zu verfolgen.
Im August 2009 durfte ich beim Kinofilm „Hugo Koblet – Pédaleur de Charme“ als Statist mitwirken. Dies war nicht nur für mich persönlich interessant, sondern auch die Geburtsstunde des ersten Schweizer Bahnteams: Es entstand das Team Netcycle, in welches ich ebenfalls aufgenommen wurde.
In der ersten Saison, die ich als Velofahrer bestritt, war ich nicht nur auf der Bahn in einem Team, sondern auch auf der Strasse. Das Team Hobi Bau war schon vier Jahre im Radrennsport aktiv. Im Team war auch einer aus den alten Zeiten: Thomas Frei fuhr schon 1996 mit mir verschiedene Bike Rennen. Dass ich ihn in diesem Rahmen wieder sehen würde, hätte ich nie gedacht. Durch seine Erfahrung und die vielen hilfreichen Tipps konnte ich einiges von ihm lernen und viel profitieren.
Im Laufe des Jahres wurden meine Leistungen auf der Strasse schon deutlich besser und auch auf der Bahn machte ich grosse Fortschritte.
Einer meiner grössten Erfolge war der 1. Platz in meinem ersten Madison Rennen in Frankreich. Dazu muss man sagen, dass der Partner an meiner Seite kein geringerer war als der 30fache Six Day Sieger, Weltmeister und Olympia Silbermedallien Gewinner Franco Marvulli. Es war also an mir, mich von meiner besten Seite zu zeigen.
Gegen Ende des Jahres kam ein weiteres Highlight dazu: Nach erst gut einem Jahr auf der Bahn wurde ich mit meinem Partner Lucca Albasini für das Zürcher Six Day Rennen in der Kategorie Amateur aufgeboten – ein Erlebnis, das man nicht so schnell wieder vergisst.
Anfang 2011 wechselte ich vom Team Hobi Bau zu GD Cycling Sports mit dem Ziel, in der folgenden Saison meine Elite Qualifikation zu erreichen.
Mit gutem Training startete ich in das erste Rennen, in dem ich dann auch sogleich die ersten Punkte einfahren konnte. Dies stimmte mich zuversichtlich für den weiteren Verlauf der Saison.
Nach einer langwierigen Achillessehnen-Entzündung, die einen erheblichen Trainingsrückstand bedeutete, und meinem fürchterlichen Sturz an den Bahn-Schweizermeisterschaften im Juli, gelangen mir Ende Saison einige bessere Resultate und ich konnte mein Ziel doch noch erreichen.
So stehe ich jetzt voller Elan vor meiner ersten Saison als Elitefahrer.